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(Mit) Rucksack und Rentner um die Welt

28 JAHRE TRENNEN UNS – VERRÜCKTE IDEEN EINEN UNS

Sieben Wochen vor Abflug – Was dieser Mann so alles treibt …”

Sieben Wochen vor Abflug – Was dieser Mann so alles treibt …”

26. Januar 2019 Reinhard Junge Comments 6 comments
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Chrissie, die Internet-Spürnase, sucht bereits fleißig nach Zielen, die man vom Iran aus möglichst günstig und ohne Visum erreichen kann. Das scheint gar nicht so einfach zu sein, wenn ich das Fluchen von nebenan richtig deute. Nach Europa kommt man für ein Taschengeld, meint sie, aber weiter nach Osten … ?

Die Nachbarländer sind entweder zu unsicher oder nur mit Visum anzusteuern. Der Tod jeder Flexibilität, denn wir müssten dafür bereits bei der Beantragung aus Deutschland gültige Flugbuchungen nachweisen. In China muss man sogar die komplette Route einreichen und sämtliche Hotelbuchungen vorweisen. Einige gesetzliche Hürden, finde ich, könnten auch von einem preußischen Verwaltungsbeamten stammen, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Touristenströme in Rinnsale zu verwandeln.

Meine eigenen Vorbereitungen sehen zurzeit ganz anders aus. Vom Kampf in der Muskelschmiede habe ich ja schon berichtet. Aber einen 72-Jährigen, der seit den letzten Bundesjugendspielen seiner Schulzeit um jedes Turngerät einen noch größeren Bogen geschlagen hat als um die Schalker Nordkurve, kann man nicht mehr zum Ironman umpolen.

Auch meine Ärzte haben gut zu tun. Nennen wir es wohlwollend Inspektionen und Wartungsarbeiten. Der Zahnarzt ist sehr zuversichtlich, dass Brücke und Prothese die Reise überstehen, wenn „wir“ noch ein paar Kleinigkeiten erledigen. Mein HNO-Arzt hat etwas Schmalz entfernt und wollte mir bei dieser Gelegenheit nicht nur Nasenöl, sondern auch ein paar zusätzliche Behandlungen schmackhaft machen. Tja, und dann gibt es da noch den frischen Sehnenanriss in meiner rechten Schulter. Das kriegen die Physios nach eigener Aussage – wenn überhaupt – vor der großen Reise nicht mehr repariert. Aber sie meinen, bei normalem Gebrauch (Keine Boxkämpfe, keine Freestyle-Klettertouren!) sei nichts Schlimmes zu befürchten. Im Notfall würden ein paar Schmerztablettchen reichen.

Sogar die vier Termine am Tropeninstitut der Ruhr-Uni haben wir unbeschadet überstanden. Die Impfpässe sind nun so voll, dass da höchstens noch der Stempel für die Prophylaxe gegen die ostsibirische Polarfuchssommergrippe  oder die seltene mongolische Zehnagelmeningitis reinpasst. Doch während ich dies tippe, fällt mir ein, dass ich eine Frage vergessen habe: Was ist eigentlich mit den Skorpionen in den jordanischen Wüsten?

Eine halbe Woche noch, dann habe ich auch noch einen halb fröhlichen, halb schmerzlichen Abschied hinter mir. In den letzten dreieinhalb Jahren habe ich an einer Grundschule in Wattenscheid als reaktivierter Rentner gearbeitet: Förderunterricht in Deutsch für Kinder mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Nicht immer leicht, von Deutsch-Leistungskursen mit Goethe- und Brechttexten auf das Training des lateinischen Alphabets umzuschalten. (Und frühes Aufstehen war noch nie meine Spezialdisziplin.) Aber ich war Teil eines freundlichen, hilfsbereiten Kollegiums, vor dessen Arbeit ich einen Höllenrespekt bekommen habe. Vermutlich hätte ich es hier – anders als am Gymnasium – keine 32 Jahre ohne Magengeschwüre und Herzinfarkt ausgehalten. Immer noch unbegreiflich, dass diese Kolleginnen und Kollegen schlechter bezahlt werden als Studienräte (m/f).

Am kommenden Mittwoch kann ich meine Schulschlüssel und den Transponder für den Amokalarm abgeben. Gut so. Eine tolle Erfahrung, doch ich wollte nicht eines Tages mit einem Notarztwagen abgeholt werden. Aufhören, wenn es noch schön ist. Davon ab: Mit 80 noch einen Rucksack schultern und in der Wüste campen? Lieber nicht. Dann lieber mit dem Rollator in „meine“ Skykneipe trippeln und dem BVB beim Siegen zuzusehen.

Aber bis dahin brauche ich noch ein paar Abenteuer.


Allgemein
Abschied, Ärzte, Gesundheit, Körper, Krankheit, Lehrer, Schmerzen, Schule, Vorbereitung, Wehwechen, Zipperlein

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6 thoughts on “Sieben Wochen vor Abflug – Was dieser Mann so alles treibt …””

  1. Wanderwolf sagt:
    4. Februar 2019 um 21:40 Uhr

    Hallo, ihr Beiden,
    jedes Abartige vom Üblichen ist wie eine kleine Heldentat.
    Den Mut habt ihr, das Glück braucht ihr, das organisatorische Geschick ist vorausgesetzt. Nach eurem Abenteuer werdet ihr nicht mehr dieselben sein.
    Auf meiner Wanderung von der Donauquelle bis zum Schwarzen Meer werde ich an euch denken, vor Allem, wenn die Schmerzen den Körper durchstreifen.
    Ihr werdet wunderschöne Natur erleben aber noch spannender sind die Menschen auf die ihr trefft. Merkwürdigerweise haben immer die Ärmsten das größte Verständnis für solches Tun. Denkt bitte daran, dass man auf Essen hin und wieder verzichten kann, aber niemals an ausreichender Menge Wasser. Kauft Euch einen guten Wasserfilter, der in der Lage ist gefährliche Keime aus zu bremsen. Das ist nicht billig, aber sehr sinnvoll.
    Ich bin gespannt auf Berichte eurer “Missetaten”

    Antworten
    1. Christiane Bogenstahl sagt:
      5. Februar 2019 um 18:21 Uhr

      Lieber Wolf,
      deine Reisen könnten mittlerweile mehr als einen Blog füllen. Und wenn ich daran denke, was du mit über 70 für irre Wanderungen machst, dann werde ich ganz bescheiden. Vielen Dank für deine Anteilnahme, in jeder Hinsicht. Wir werden gut aufeinander aufpassen. Und ich glaube auch, dass du Recht hast. Die Reise wird uns verändern. Der Gedanke ist gleichermaßen beflügelnd wie beängstigend.Ich freue mich jetzt schon, wenn wir uns das nächste Mal persönlich austauschen können. Bis dahin, bleibt gesund! Und liebe Grüße an Anne!

      Antworten
  2. Volker Schulze sagt:
    28. Januar 2019 um 14:00 Uhr

    Lieber Reinhard,
    KÖSTLICH formuliert.
    Ich begleite Euch sehr gerne bei Eurer Reise. Nicht “nur” fremde Länder, Kulturen kennenlernen. Ich bin überzeugt davon, dass Eure Reise eine solche in Eurer SEIN werden wird. Bestens. Ich wünsche Euch intensive, wundervolle Eindrücke und Erfahrungen.
    Herzlichen Gruß
    Volker

    Antworten
    1. Reinhard Junge sagt:
      28. Januar 2019 um 15:14 Uhr

      Lieber Volker, vielen Dank für das Lob und deine Wünsche! Die Tour wird sicher ein großes Abenteuer – und unterhaltsame Erlebnisberichte schreiben sich dann fast von selbst. Hoffe ich. 😉

      Antworten
  3. Kai sagt:
    26. Januar 2019 um 23:49 Uhr

    Hallo Tolles Projekt, werde ich immer gerne verfolgen…. Wenn ihr schon bei der ersten Strecke so weit nach Osten reist (Jordanien und Iran), dann solltet ihr auch in Erwägung ziehen, nach Armenien und Georgien zu reisen. Beide Länder sind visafrei für deutsche Staatsbürger. Im übrigen empfehle ich euch, Moskau als Flugdrehkreuz zu nutzen. Von dort gibt es viele billige Flüge gen Osten. Auf der Karte kann man sehen, dass ihr auch anscheinend zum Baikal See wollt. (Diesen solltet ihr besser vor Ende Mai oder nach September bereisen, wegen der Mücken!!!!) Hier noch eine Empfehlung an euch….. Bereist mehr Ziele als nur den Baikal im größten Land der Erde (Russland). Gruß Kai

    Antworten
    1. chbo-admin sagt:
      27. Januar 2019 um 9:18 Uhr

      Danke, Kai!
      Armenien und Georgien müssen wirklich fantastisch sein. Ich habe in den einschlägigen FB-Gruppen fantastische Bilder gesehen und begeisterte Berichte gelesen. Als ich letztes Jahr im Kaukasus war, habe ich von den Menschen, die dort leben, Lobeshymnen auf die Gastfreundschaft der Georgier gehört. Wenn es sich ergibt, dass wir dort landen, werden wir nicht traurig sein. 😉
      Was die Karte mit dem eingezeichneten Baikalsee betrifft. Das war nur ein erster Brainstorm von Orten, die wir mal gesehen haben wollten. Russland ist so gigantisch, dass selbst ein Monat zu knapp wäre, um die wichtigsten und schönsten Orte zu erkunden. Leider werden wir auf der kommenden Reise Russland auslassen müssen. Auch hierfür müssten wir aus DE ein Visum beantragen. Selbst mit Agentur dauert das, wie ich aus Erfahrung weiß, mehrere Wochen. Warst du schon in einem der erwähnten Länder?

      Antworten

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