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(Mit) Rucksack und Rentner um die Welt
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(Mit) Rucksack und Rentner um die Welt

28 JAHRE TRENNEN UNS – VERRÜCKTE IDEEN EINEN UNS

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Krass! Körper, Klima, Kehrtwende!

Krass! Körper, Klima, Kehrtwende!

3. Juli 2019 Christiane Bogenstahl Comments 8 comments
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Reinhard:

Wir sind jetzt 107 Tage unterwegs. Gerade mal 3,5 Monate. Mir kommt es manchmal so vor, als wären wir schon mehr als ein halbes Jahr von zu Hause weg. So viel haben wir gesehen und erlebt. Vorurteile überprüft – und einige von ihnen gerne zu den Akten gelegt. Neue Freunde gefunden. Und ganz oft voll Sorge bei Spiegel-Online, der Jungen Welt und anderen Nachrichtenportalen nachgeschaut, was es in der Welt Neues gibt. Meist nichts Gutes. Und manchmal denke ich darüber nach, ob es richtig war, für so lange Zeit aus Deutschland zu verschwinden. Hätte gerne „Fridays For Future“ unterstützt, wieder am Ostermarsch für Demokratie und Abrüstung teilgenommen und an den Demonstrationen gegen die Neonazis. Ab Dezember – spätestens – bin ich wieder dabei. Mit 73 – und neuer Kraft.
Mit neuer Kraft? Ich sehe schon das mitleidige Grinsen in dem einen oder anderen Gesicht. Und höre, was andere sagen werden: „Hömma, mach ma langsam und schon dich. Kurier lieber erstmal deine Wehwechen aus!“
Keine Bange – genau das tu ich gerade! Aber doch nicht, indem ich mich auf die Couch lege, zeternd die Tagesschau verfolge und dann die nächste Kanne Bier öffne. Nein, das geht gar nicht!
Kraft? Davon habe unterwegs mehr getankt als verbraucht. Was habe ich zu Beginn unserer Reise gestöhnt, wenn ich ein paar Treppenstufen hinaufkeuchen musste. Ja, den Mount Everest oder auch „nur“ den Montblanc werde ich nicht mehr schaffen. Ein Mann weiß, wo seine Grenzen liegen. 😉 Aber ein paar Kilometer Fußmarsch können mich nicht mehr schrecken. Schließlich bin ich rund neun Kilo leichter geworden – stellt euch mal diesen Haufen Ochsenfleisch auf der Theke eines Metzgers vor!
„Ja, aber die paar Kilo hast du zu Hause schnell wieder auf den Rippen!“, wird mancher jetzt unken. Wenn ich mich zu Hause so ernähre wie früher, dann haben die Skeptiker recht. Was nicht wieder einreißen darf, ist die Fresserei aus Langeweile. Wir haben auf Reisen keinen Kühlschrank bei uns, in dem man zwei oder drei Mal am Tag nachschauen kann, ob sich da noch etwas Süßes versteckt. Auch die Bäckereien mit Berliner Ballen und Bienenstich sind hier verdammt dünn gesät. Und Fleisch? Esse ich eigentlich gerne. Hin und wieder ein paar Scheiben Schinken oder Steaks aus dem Bioladen – ja. Aber wenn man hier über die Märkte geht, wo tote Hühner, Fledermäuse und Fische in der Sonne verwesen, sinkt der Appetit darauf in Richtung Null. Bei so manchem Salat oder Reisgericht habe ich statt der ersehnten Hähnchenbrust Knorpel, Hälse und Hühnerschnäbel gefunden! E-kel-haft! Fleisch also nur noch in sicheren Ausnahmefällen.
Und wovon wirst du satt? Viel frisches Obst am Morgen. Ananas, Bananen und Mango. Köstlich. Gern auch Toast mit Marmelade oder ein Spiegelei. Mittags: Reis oder Nudeln mit Gemüse. Am Abend vielleicht ein leckeres Curry oder einfach „nur“ ein bunter Salat. Für Zwischendurch gehen immer ein Smoothie oder Früchte, die den kleinen Hunger stillen …
Böse Zungen werden nun sticheln, das alles sei eine Folge der veganen Gehirnwäsche Chrissies, der ich auf dieser Tour hilflos ausgeliefert sei. Dazu kann ich nur eins sagen: Nö.

Es schmeckt mir. Klebreis mit Mango, grüne, rote und gelbe Currys mit Süßkartoffeln oder mit Früchten. Herzhafte Gemüse-Suppen, scharfer Papayasalat oder süße Bananenpfannkuchen … Ich könnte noch eine ganze Weile so weitermachen, muss aber darauf achten, meinen Speichelfluss unter Kontrolle zu halten. Vielleicht spielt auch die Hitze eine Rolle. Bei diesen Temperaturen verlangt der Körper nicht mehr nach Sauerkraut mit Eisbein, sondern nach leichter Kost. Auch mein Magen scheint geschrumpft zu sein. Riesen Portionen passen nicht mehr. Die leckeren fleischlosen Mahlzeiten, die ich kennenlernen durfte, und das neue körperliche Wohlgefühl, da bin ich sicher, reichen, dass ich diese Erfolgsrezeptur auch zu Hause anwenden werde. Weitgehend jedenfalls.
Und noch etwas. Meine Schnarcherei hat schon so manche Frau in die Verzweiflung getrieben. In den letzten Jahren sind heftige Atemausfälle dazugekommen. Zu Hause benutze ich ein kiloschweres Atemgerät, das mich am Ersticken hindert. Klingt schrecklich? Ist es auch! Für die lange Reise habe ich mir deshalb ein tragbares Gerät besorgen müssen – verdammt teuer. Und mit allem Drum und Dran auch mehr als ein halbes Kilo zusätzliches Gewicht im Rucksack. In jedem neuen Quartier ging die Suche los: Wo ist eine Steckdose, mit der ich das Gerät verbinden kann? Wo kann ich die Schläuche bis zum Aufbruch reinigen und trocknen? Lästig – und oft erfolglos.
Und dann passierte das. In dem Mehrbettzimmer, das wir in Sepilok mit Emily, Jack und Mary-Eve teilten, gab es keinen Stromanschluss für mich. Atemgerät und Maske blieben eingepackt. Drei Nächte lang.

Chrissie fiel es zuerst auf. „Du schnarchst kaum noch. Und wenn, dann nur noch ganz leise.“ In der Nacht hatte sie wenig geschlafen und lange Zeit gelauscht. „Ich habe keine Atemaussetzer gehört.“
In den nächsten Nächten, in denen sie wach wurde, sah es genauso aus. Ein Wunder? Mein Lungenarzt hat mir nach einer erfolglosen OP im Rachenraum prophezeit: „Das hört nie auf. Wenn Sie auf das Gerät verzichten, fängt alles von vorne an.“
Hat er geschwindelt? Nein. Aber mir fällt ein, was mir mein HNO-Doc damals gesagt hat: „Wenn Sie kräftig abnehmen, werden auch die Fettschichten im Rachenraum reduziert. Das könnte – Konjunktiv, klar? – das könnte dazu führen, dass sich Ihre Atembeschwerden merklich mildern.“
Ich habe das anfangs für eine Art hilflosen Trost gehalten. Aber das war es nicht. Also: sorry, Herr Professor – Ihre Prognose war genau richtig.
Wenn es sonst keinen anderen Grund gäbe, die jetzige Ernährung beizubehalten und nicht mehr fett zu werden – auf diese elenden Atemgeräte verzichten zu können, das ist einer! Von Thailand aus haben wir das Gerät mit zwei, drei anderen überflüssigen Dingen zurück nach Deutschland geschickt. Unsere Rucksäcke werden bei der Rückreise leichter sein. Und zu Hause? Werde ich die Nächte weiter ohne Schlafmaske genießen können?

Chrissie:

„Können wir so weitermachen, als ob nichts wäre?“
Diese Frage haben wir uns das erste Mal kurz nach unserer Ankunft auf Borneo gestellt. Unser Unbehagen war bis dahin wie ein schlechtes Gefühl, das immer penetranter wurde – wie ein Geräusch, das man anfangs zwar schon wahrnimmt, aber ignorieren kann, weil so viele andere Eindrücke ablenken.  Doch irgendwann wird das Störgeräusch immer lauter im Ohr. Und von diesem Zeitpunkt an hört man plötzlich nichts anderes mehr. Das schlechte Gewissen.
Diese Reise war und ist unser Traum. Die gemeinsame Zeit nutzen, Neues sehen und erfahren. Atmen, leben, lieben, lernen und staunen. Fremde Menschen, fremde Kulturen. Frei sein ohne Zwänge, zusammenwachsen, zusammen lachen, neue Freunde finden. Unser Ziel: Nichts bereuen müssen, wenn die gemeinsame Zeit abgelaufen ist.
All das gilt immer noch. Bereuen wir also etwas? Nein! Aber können wir so weitermachen wie bisher? Auch nein!
Warum?
Weil es falsch ist. Das Fliegen. CO2 zu verbrennen, als ob es kein Morgen gibt. Verschwenden, verheizen, verschlimmern ohne Notwendigkeit. Die Welt geht zugrunde. Eine Schreckensnachricht jagt die Nächste. Seen trocknen aus, das „Ewige Eis“ schmilzt, Hitzerekord folgt auf Hitzerekord, Unwetter nehmen zu, die einen haben kein Wasser mehr, die anderen kriegen in ihren Dunstglocken kaum noch Luft. Können wir weiter so tun, als wäre all das nicht da? Als hätten wir damit nichts zu tun?
Als wir im März auf Reise gingen, waren die Fridays for Future Aktionen bereits im Gange. Doch unsere Flüge waren schon lange gebucht und die Vorfreude groß. Wir haben von Anfang an mit Greta und den Aktionen der Jugendlichen sympathisiert. Hatten uns schon geschworen, dass wir nach unserer Rückkehr freitags teilnehmen wollen.
Und doch … Irgendwie hatten die Proteste nichts mit uns zu tun. Nur mit den anderen. Wir konnten immerhin stolz verkünden, dass wir keine Autos mehr haben, dass die eine Hälfte von uns bereits vegan lebt und die andere zumindest den Fleischkonsum stark reduziert hat und das billig gehaltene und getötete Tier vom Discounter meidet. Und überhaupt – so könnte man denken – ist es nicht egal, ob wir im Flieger sitzen oder nicht? Die Maschine startet doch trotzdem. Die USA und China und viele andere Länder ignorieren den Klimawandel. Warum also sollte man sich seine Träume nicht gönnen, während die anderen so weitermachen wie bisher?
So weit kamen wir mit unseren Überlegungen allerdings nicht. Wir haben das Thema einfach komplett verdrängt. Bis das Rezo-Video um die Welt ging. Klar, irgendwie hatten wir alles zum Thema Klima schon mal gehört. Außerdem wird ja bekanntermaßen nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Sauerer Regen, Ozonloch, Regenwald waren schon Themen in den 80ern. Schlimm, aber was sollten wir schon machen? Und ja, der Klimawandel war auch vorher schon im Gespräch. Aber nicht so geballt. Es mussten erst eine Greta und ein Rezo kommen, und uns mal richtig durchschütteln. Wieviel Zeit bleibt noch, um den globalen Temperaturanstieg zu stoppen? Eine genaue Prognose kann niemand geben. Aber in einem ist sich die Wissenschaft einig: Nicht mehr viel.
Wir haben seitdem viel zum Thema gelesen. Sind die Aussagen zum baldigen „Point of no return“  nur Meinungen oder Fakten auf Basis von Studien? Wie ernst muss man Leute nehmen, die verneinen, dass der Mensch Hauptursache für den Klimawandel ist? Und mit jeder Information wuchs eine Erkenntnis, die sich nicht mehr wegblinzeln ließ. Wenn sich nicht bald was ändert, ist die Erde nicht mehr zu retten.
Die Politik muss dringend drastische Änderungen einführen. Aber was ist mit uns? Tragen auch wir mit unserem Handeln Verantwortung? Wir denken, ja. Geht uns das am Arsch vorbei? Nein! Können wir also so weitermachen, als ob nichts wäre?“
Nein!
Beide:
Wenn wir zu Hause sind, werden wir keine Flugreisen mehr machen. Nie wieder – ohne eine zwingende Notwendigkeit. Dieser Entschluss stand und steht. Nun befanden wir uns aber bereits auf Borneo. Wieviele tausend Flugmeilen wir bereits verbrannt hatten, haben wir nicht ausgerechnet. Wozu auch? Es lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Könnten wir neu planen, wäre die Reise eine andere geworden. Vielleicht so eine, wie unser Freund Wolf aus Berlin sie einmal im Jahr macht. Der schultert seinen Rucksack auf und wandert. Lange Strecken. Mehrere hundert Kilometer. Über die Alpen. Die Donau entlang. Auch das ist Abenteuer pur.
Aber die Vergangenheit lässt sich nicht ändern. Auch nicht, indem wir es bereuen. Wie soll es also weitergehen? Wir sind uns einig.
„Lass uns so zurückreisen, dass wir nicht mehr fliegen müssen.“
„Das wird aber vielleicht nicht klappen.“
„Aber wir können es versuchen.“
Von Borneo aufs Festland zu schwimmen, kam natürlich nicht in Frage. Ein Flug musste es auf jeden Fall noch sein. Die Suche nach einer möglichen Rückroute begann. Keine einfache Aufgabe. Nicht nur die Geografie, sondern auch Visabestimmungen und politische Situationen müssen berücksichtigt werden. Nach vielen Stunden Recherche war ich nur noch matschig im Kopf.
„Lass es uns über Thailand versuchen.“
„Und dann?“
„Das Visum für Myanmar können wir von Bangkok aus besorgen, habe ich gelesen.“
„Myanmar ist eine Sackgasse.“
„Warum?“
„Der einzige Grenzübergang nach Bangladesch ist gesperrt wegen der Rohingya, die im Lager an der Grenze untergebracht sind. Und durch China? Überleg mal, was das für ein Aufriss mit dem Visum war. Und welch ein Umweg das wäre …“
„Was ist mit Indien? Im Norden grenzt ein Zipfel an Myanmar.“
„Bist du irre? Wie viele Wochen soll das denn dauern, bis wir das durchquert haben? Und dann stehen wir an der Grenze zu Pakistan.“
Egal, wie wir es gedreht haben. Keine Idee schien zu funktionieren. Also beschlossen wir folgendes.
Wir gehen Schritt für Schritt. Immer nur so weit, wie wir gucken können. Wenn eine Lösung nicht klappt, suchen wir nach einer anderen. Wenn es keine Lösung gibt, müssen wir fliegen. Aber nur dann.
Und nun sind wir in Thailand. Vor zwei Wochen in Bangkok gelandet. Was wir bisher erlebt haben und warum unsere gemeinsame Reise fast beendet gewesen wäre, das könnt ihr demnächst hier lesen. Aber eins können wir bereits jetzt verraten. Myanmar ist nicht die Sackgasse, für die wir es gehalten haben.  Wie es dann konkret weitergeht? Wissen wir noch nicht. Aber ihr erfahrt es zuerst.

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8 thoughts on “Krass! Körper, Klima, Kehrtwende!”

  1. Herbert Nagel sagt:
    6. Juli 2019 um 16:17 Uhr

    Wieder mal. Tolle Nachrichten, lebendige Beschreibungen. Es zählt nur, dass ihr zufrieden und glücklich seid. Lasst uns weiterhin ein wenig teilhaben. … Dass ich selten einen Rat bzw. eine Erfahrung aufnehme, ist weltbekannt. Daher habe ich meine ganz persönliche „Wurst und Fleisch App“ installieren lassen. Es blinkt rot auf, wenn ich weiter als 5 Kilometer vom nächsten Metzger entfernt bin.
    Und eure „Umweltwerte“ betreffend: pflanzt an jedem Reiseziel ein oder zwei Bäumchen und der Ausgleich ist gegeben.
    Tschüs. Bis die Tage. Und weiterhin das eine oder doch voll leckere Häppchen!

    Antworten
    1. Reinhard Junge sagt:
      9. Juli 2019 um 17:26 Uhr

      Lieber Herbert, keine Bange, wir wollen dich nicht zum Vegerarier umpolen. Die Bochumer Arbeitslosenstatistik sähe noch übler aus, wenn plötzlich das Metzgergewerbe bankrott ginge. 😉 Auch ich werde weiter ab und zu gerne ein Bio-Steak genießen. Aber wenn du hier in ein Schnellrestaurant gingest und sähest, was sie dir auf den Teller schaufeln wollen – dann würdest du (wie ich) lieber ein veganes Curry oder Reis mit Früchten bestellen. Bis neulich!

      Antworten
  2. Manfred Sommerfeld sagt:
    5. Juli 2019 um 14:51 Uhr

    Zitat:
    Und manchmal denke ich darüber nach, ob es richtig war, für so lange Zeit aus Deutschland zu verschwinden. Hätte gerne „Fridays For Future“ unterstützt, wieder am Ostermarsch für Demokratie und Abrüstung teilgenommen und an den Demonstrationen gegen die Neonazis. Zitat Ende.
    Peter Struck (Gott habe ihn und sein Pfeifchen selig) hat mal in einer seiner vielen Rollen, nämlich als Verteidigungsminister, gesagt, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt wird. Nun seit ihr, wenn ich die Übersicht behalten habe, gar nicht am Hindukusch gewesen, aber darauf kommt es ja auch gar nicht an. Frau von der Leyen war dort und geändert hat sich trotzdem nichts, außer das die Restauration von der Gorch- Fock teurer geworden ist. Die Bundesvereidigungsministerin (nein kein Schreibfehler sondern ein müder Gag) und mehrfache Mama, wollte sich neben ihren Hausfrauenpflichten „mit ganzer Kraft“ ihrem Amte widmen. Und was ist dabei raus gekommen! Die Gorch-Fock ist unreparierbar, das Sturmgewehr G36 schießt um die Ecke, die Luftflotte bringt weder die Minister noch ihre Politik ans Ziel. Also bitte, lasst das mit der „neuen Kraft“. Ihr müsst euch nicht neu erfinden sondern einfach nach Hause kommen. Bis dahin haben wir den “ Fridays For Future“ auf den Sonntag verlegt
    (das spart Einsatzkräfte bei der Polizei, denn am Sonntag kommt keiner, da ist sowieso schulfrei) und die Ostermärsche an den Hindukusch (wenn wir die Freiheit eh‘ schon dort verteidigen).
    Apro- pos verteidigen; bei den Neonazis gibt es eine neue Entwicklung. Du musst dir jetzt währen einer Gegen- Demo nicht mehr den Hintern abfrieren oder einen Sonnenbrand holen. Die sind jetzt alle in der Kampfsporthalle anzutreffen. Also, so lange es dort nicht zu eng wird…
    Wie du siehst, haben wir hier alles im Griff; die Kinder gehen wieder geregelt zur Schule, Frau von der Layen schieben wir ab nach Brüssel und die Neonazis legen sich gegenseitig auf’s Kreuz.
    Trinkt ihr ruhig noch ein Bierchen und plant den geordneten Rückzug. Wir halten euch den Rücken frei.
    ps. mehr darf ich nicht schreiben
    Manfred

    Antworten
    1. Reinhard Junge sagt:
      5. Juli 2019 um 16:19 Uhr

      Och, „Friday for Future“am Sonntag, das wäre doch einen Versuch wert: Da könnte man die Christenmenschen gleich nach der Messe abholen. Motto: Vom Gebet zur guten Tat. Ob die Polizisten sich freuen, ist eine andere Sache. Stell dir vor, samstags hätte der BVB ein Heimspiel und sonntags Schalke. Dazwischen noch die Demonstration am Sonntagmorgen. Da kämen die Kolleginnen und Kollegen gerade noch dazu, die Socken zu wechseln …
      Was die übrige Politik angeht: heute mehrere Stunden durch den Norden Thailands gefahren. Auch hier wird fleißig Regenwald abgeholzt. Bin gespannt, wann Dänemark im Meer versinkt und in Holland die Deiche brechen. Dann kommt die nächste Flüchtlingswelle ins Land …

      Antworten
      1. Manfred Sommerfeld sagt:
        6. Juli 2019 um 8:13 Uhr

        Deichen oder weichen heißt seit 1000 Jahren das Überlebensprinzip der Niederländer, die auch Sturmflut erprobt sind (zul. 1953).
        Genau so lange schreibe ich Petitionen zum Erhalt des Regenwald, der in erster Linie den dort lebenden Tieren als Lebensraum dient. Wenn wir diesen Kampf verlieren, haben wir nicht nur die Tiere der Orang Utans Rehabilitationstationen bald in Wanne-Eickel.
        Anstrengungen, den Problemen der Flut zu begegnen, gibt es schon sehr lange. Wenn wir uns beim Kampf gegen die Vernichtung des Regenwald auch so anstrengen würden!? Perfide ist, das die Hölzer gar nicht importiert werden, sondern als bereits verarbeitete Ware eingekauft wird (damit alle ihre Hände in der berühmten Unschuld waschen können). Da bekommt man das ko……….
        Letzteres überlasst mir und bleibt entspannt.
        Bis bald
        Manfred

        Antworten
        1. Reinhard Junge sagt:
          6. Juli 2019 um 15:22 Uhr

          1953 gab es in Zeeland (Holland) eine „normale“ Sturmflut. Bis heute ist unklar, ob unsere Nachbarn davor zu arglos waren oder es einfach nicht geschafft haben, die Schäden von 1944 zu reparieren: Im November 1944 haben die USA nämlich die Deiche gesprengt, um den in Zeeland stationierten Hitler-Truppen den Rückzug abzuschneiden.
          Inzwischen aber drohen ganz andere Sturmfluten: Das Eis an den Polen schmilzt ebenso wie Gletscher in den Alpen und im Himalaya. Und wenn dadurch der Meeresspiegel zu stark steigt …
          Bleibt zu hoffen, dass unser aller Proteste – auch deine – irgendwann bei den Regierenden in der Welt ein lebendes Gehirn erreichen …

          Antworten
  3. Bodo und Heidi sagt:
    4. Juli 2019 um 11:17 Uhr

    Ihr Lieben,
    Euer aktueller Reisebericht hat uns nachdenklich gemacht. Da sind wir mit Euch einer Meinung, dass es in Bezug auf das Thema „Klima“ nicht so weitergehen kann wie bisher. Jeder einzelne ist gefragt, um einen vielleicht auch nur kleinen Anteil zur Verbesserung des Klimaschutzes und der Umweltprobleme beizutragen.
    Jeden Tag lesen und hören wir sehr viel über Klimaschutzziele, die Aktivitäten von Fridays for Future, die Bestrebungen großer Konzerne und der Industrieländer; es tut sich was, das Umweltbewusstsein zu stärken!
    Eure Traumreise, deren Ziele und all das, was Ihr gesehen und erlebt habt, hat eine Folge: das Überdenken Eures bisherigen Reiseplans.
    Für diesen Entschluss, eine Kehrtwende einzuleiten, bewundern wir Euch und wünschen Euch erst einmal einen weiterhin interessanten Aufenthalt in Thailand sowie eine hoffentlich weitgehend problemlose Weiterreise nach Myanmar.
    Gestern Abend haben wir uns über YouTube eine Reise-Doku über Myanmar angeschaut: „Grenzenlos – Die Welt entdecken“. Wir waren total begeistert; das Land ist noch nicht so touristisch erschlossen wie Thailand.
    Wir freuen uns auf Eure Erlebnisse dort.
    Wie es dann weitergeht, wird spannend; wir bleiben auf Eurem langen Rückweg in Richtung Heimat dabei.
    Euch ein erlebnisreiches Wochenende!
    Auch hier ist viel los: Openair Festival „Bochum total“!

    PS: Heute steht ein Artikel in der WAZ, dass Indonesien Plastikmüll an mehrere Länder zurückschicken will, darunter auch Deutschland. 49 Container warten auf der Insel Batam auf die Rücksendung!
    „Umweltschützer in Indonesien dringen auf strengere Einfuhrregeln für Plastikmüll, der ihrer Ansicht nach der Umwelt Schaden zufügt.“

    Antworten
    1. Christiane Bogenstahl sagt:
      5. Juli 2019 um 11:46 Uhr

      Myanmar, da habt ihr Recht, ist touristisch nich lange nicht erschlossen. Wir werden das Land mit sehr gemischten Gefühlen besuchen. Die Grausamkeiten und schwersten Verbrechen, den Regierung, Militär und einige radikale buddhistische Mönche an den Rohingya begehen, ist der Grund. Kann man in einem solchen Land einfach Urlaub machen und genießen? Auf der anderen Seite stehen eine wunderbare Kultur, freundliche Menschen und jede Menge einzigartiger Bauten.
      Wir wissen noch nicht, was uns in welcher Form dort begegnen wird. Aber wir werden nichts ausblenden.
      Was Klima und Umwelt betrifft: Ja, das Bewusstsein wird schärfer, aber immer noch gibt es zu viele Menschen, die unseren Anteil am Klimawandel nicht sehen und Politiker, deren das Wirtschaftswachstum wichtiger ist als alles andere. Die Abstimmungen im Bundestag verfolgen air zurzeit mit großem Interesse. Die Ausrufung des Klimanotstandes wie Frankreich es zum Beispiel unlängst tat, scheiterte bei uns. Grüne und Linke stimmten geschlossen mit ja, der Rest mit nein. Sofortmaßnahmen beim Kohleausstieg, bejahten nur die Grünen. Alle anderen stimmten mit nein, enthielten sich oder stimmten gar nicht ab (die Linken). Und weltweit sieht es noch übler aus. 🙁

      Antworten

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