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(Mit) Rucksack und Rentner um die Welt
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(Mit) Rucksack und Rentner um die Welt

28 JAHRE TRENNEN UNS – VERRÜCKTE IDEEN EINEN UNS

Iranische Familie
Adoptiert im Iran

Adoptiert im Iran

1. September 2019 Christiane Bogenstahl Comments 12 comments
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Wir sind erst zwei Tage in Shiraz, fühlen uns aber so, als seien wir schon seit Ewigkeiten Familienmitglieder. Naja, nicht ganz … es ist eher so, wie Rosamunde Pilcher das Ideal einer Familie beschreiben würde – also das Gegenteil einer deutschen Familie, in der es manchmal eher zugeht wie bei Al Bundys schrecklich netter Familie oder in schlimmeren Fällen wie beim Rosenkrieg 😉

Nach der letzten Einkaufsnacht ist es sehr spät geworden. Amon hat darauf bestanden, dass unsere Matratzen im klimatisierten Wohnzimmer abgelegt werden. „Es ist zu heiß für euch in dem kleinen Zimmer.“
Zugegeben, die Luft in dem 12qm Raum könnte besser sein, aber eigentlich finden wir den Rückzugsraum gar nicht so übel. Trotzdem geben Reinhard und ich nach. Ein Fehler. Des Rentners Schlaf ist selig wie überall. Die Gleichung Kopf + Kissen = Schlaf geht immer auf. Aber ich? Die Luft ist kühl aber trocken. Durst. Reinhards Atem signalisiert Tiefschlaf. Ich hole mir ein Glas Wasser, dann wälze ich mich zehn Minuten wie ein Schnitzel in Paniermehl. So fühlt sich auch meine Nase von innen an. Diagnose nasales Sandsteingebirge.
Nach fünfzehn Minuten muss ich Pipi. Ab aufs Hockklo. Dann wieder Durst. Nach einer Stunde stehe ich genervt auf und hole mein iPad. Lesen, trinken, Pipi, Nase pulen. Immer wieder. Ich werde wahnsinnig. Erst gegen 05:00 Uhr falle ich in einen unruhigen Schlaf.
Um 10:30 Uhr wache ich auf. Fahranaz schläft noch, aber Amon hat schon den ersten Arbeitseinsatz hinter sich und kommt breit grinsend zur Tür herein. In den Händen trägt er riesige Tüten voll Obst, Gemüse, iranischem Brot und Eiervorräte für eine Großfamilie mit vier Generationen.
„Guten Morgen“, sagt er. „Habt ihr gut geschlafen?“
Reinhard strahlt. „Danke, sehr gut.“
„Zu kurz“, sage ich vage und werfe Reinhard einen neidischen Blick zu. Der Dielenspiegel verrät mir, dass die fünf Jahre, die Reinhard über Nacht gewonnen hat, von meinen Konto abgezogen worden sind. Duschen? „Heute besser nicht. Wir haben zu wenig Wasser“, sagt unser Freund entschuldigend. Iran ist eines der wasserknappsten Länder der Welt. Um den Wassermangel in den Griff zu kriegen, steht den Leuten in den Großstädten in den Sommermonaten nur an jedem zweiten Tag unbegrenzt Wasser zur Verfügung.
Okay, ich seufze, nur Katzenwäsche. Die reicht nicht, um die Augenringe zu glätten. Aber nach dem Frühstück mit reichlich Obst und Gemüse fühle ich mich halbwegs fit.
Und das ist gut so, denn Fahranaz und Amon haben Pläne. „Wir machen heute ein kleines Picknick.“
Draußen sitzen, chillen … klingt gut. Das lese ich auch aus Reinhards Gesicht ab.
Kaum haben wir zusammengepackt, klingelt es schon an der Tür. Blick auf die Überwachungskamera, die uns zeigt, wer da steht.
Es sind Amons Bruder Jahan und seine Frau Nasreen. Jahan hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit seinem muskulösen Bruder. Er ist schmal, fast schon schlaksig, hat einen kleinen Höcker auf der Nase und ein hageres Gesicht. Lediglich der Schalk in seinen Augen ist derselbe wie bei Amon. Von Nasreen sieht man nicht viel. Sie ist ungeschminkt, klein und schlank. Dabei ist sie so sittsam verpackt, dass man nicht mal ihre Haarfarbe erkennen kann.
Erst begrüße ich Nasreen, dann strecke ich auch Jahan die Hand entgegen. Der zuckt erschrocken zusammen und weicht einen Schritt zurück, als habe er die Leibhaftige vor sich. Ich laufe rot an. Mist, Amon und Fahranaz sind so unverklemmt, dass ich total vergessen habe, dass andere Iraner deutlich religiöser sind. Jahan ist die Situation genauso peinlich wie mir. Er verneigt sich und faltet die Hände vor der Brust, während ich eine Entschuldigung stammele, die er nicht versteht. Er antwortet in Farsi und sieht betroffen aus. Amon fragt seinen Bruder, was los ist. Kurzer Wortwechsel. Dann lachen beide. Die Erklärung folgt sogleich.
Jahan hat gar kein Problem damit mir die Hand zu geben, wusste aber nicht mehr, wie er sich mir erklären soll, nachdem er zurückgeschreckt ist. Es war ein Reflex. In den Kreisen, in denen er sonst verkehrt, ist es unüblich, Frauen berühren. Ein No Go bei fremden Frauen. Fahranaz bestätigt, dass Nasreen sehr religiös ist.
Reinhard verneigt sich formvollendet vor beiden und schon kurz darauf lachen und scherzen wir gemeinsam.
Etwas später geht es los. Diesmal ist es nicht der schöne Peugeot, den wir vom letzten Besuch kannten, sondern ein Pickup, der schon bessere Tage gesehen hat. Verbeult, zerkratzt und mit schiefer Stoßstange, aber geräumig genug, um sechs Personen Platz zu bieten. „Der Wagen gehört meinem Vater“, erklärt Fahranaz. „Amon soll ihn verkaufen. Er hasst den Wagen.“
Als wir die hintere Tür öffnen, verstehe ich. Fahranaz hält plötzlich den Türgriff in der Hand. Abgebrochen. Amon betrachten das Bruchstück nur kurz und zuckt mit den Achseln, als habe er nichts anderes erwartet. Der kaputte Griff wandert in ein Fach hinter dem Fahrersitz, in dem es offenbar schon eine kleine Sammlung von Plastikteilen gibt.
Unterwegs erklärt mir meine iranische Wahlschwester etwas über den Ort, an den wir fahren. Ghalat ist ein altes 3000-Seelen-Dorf im Schatten des Berges …
„Viele sagen, dass es dort spukt.“
„Aha, und wie kommen die darauf?“
„Manche sagen, sie hätten nachts Geister gesehen.“
Klingt spannend, denke ich. Aber als wir ankommen, steht uns noch etwas Spannenderes bevor. Wir lernen Fahranaz´ Mutter Sarmina sowie ihre jüngere Schwester Niyoosha kennen. Auf den ersten Blick wirkt Sarmina so, wie der Deutsche sich eine iranische Frau vorstellt. Schwarze Gewandung, komplett verhülltes Haar und ernstes Gesicht.
Sarmina
Mit Lächeln wunderhübsch

Doch kaum ist sie aus dem Wagen gestiegen und sieht uns, verwandelt sich ihr Gesicht. Mit einem herzlichen Lächeln umarmt sie mich. Als Gastgeschenk für unsere iranischen Freunde hatten Reinhard und ich ein paar Fläschchen reines Arganöl aus Indien mitgebracht. Eigentlich ist das Öl ein marokkanisches Produkt, doch im Iran bekommt man dieses nur in gepanschter und gefälschter Variante. Alle in der Familie schwören auf Arganöl als Verjüngungs- und Haarpflegewunder. Fahranaz übersetzt: „Meine Mutter freut sich sehr, euch endlich kennenzulernen. Sie sagt herzlichen Dank für das Öl.“ Dann lächelt Fahranaz. „Und ich soll dir sagen, dass du wunderschöne Augen hast.“

Reinhard verneigt sich vor Sarmina und legt, so wie er es gelernt hat, formvollendet seine Hand aufs Herz. Sein Name bereitet wie immer allen Beteiligten Probleme. Es klingt wie „Ree in hart“ mit gerolltem R..  Niyoosha ist noch jung und wirkt so zerbrechlich wie ein Vögelchen. Ihre Augen sind wach und ausdrucksstark. Wie ihre ältere Schwester trägt sie gern helle Farben und ihren Hejab nur alibimäßig. Dass sie eine begabte Künstlerin ist, weiß ich schon, denn Fahranaz hat mir unglaublich tolle Bilder von ihr gezeigt. Am liebsten zeichnet sie Porträts und das so detailgenau, als seien es Fotografien. Ein paar Beispiele:  Großartig, oder?
Copyright by Niyoosha
Copyright by Niyoosha
Copyright by Niyoosha
Copyright by Niyoosha
Copyright by Niyoosha
Endlich machen wir uns auf den Weg ins Dorf, kommen aber nur 100 Meter weit, als ich ein mir bekanntes Gesicht vor einem Steinbau erblicke. „Guck mal, Reinhard, ist das nicht ….?“
Ist es! Glatzkopf, runde Brillengläser. Zuletzt haben wir diesen Kopf am Flughafen von Shiraz gesehen, als wir orientierungslos eine Geldwechselstelle gesucht haben. Nein, es ist nicht Gregor Gysi, sondern Adrian aus Polen. Gemeinsam mit seinem iranischen Freund Bobak hat er uns geholfen, Geld und Simkarte am Flughafen zu organisieren.
Ich tippe ihm auf die Schulter. „Kennen wir uns nicht vom Flughafen?“
Adrian und Bobak lachen. Was für ein krasser Zufall, dass man sich ausgerechnet zwei Autostunden von Shiraz entfernt wiedertrifft. Alle machen sich bekannt. Nur Fahranaz guckt sehr skeptisch. Wir machen ein paar Erinnerungsfotos und wollen uns danach verabschieden. Da kommt Bobak eine Idee. „Ein Freund von mir heiratet. Heute Abend gibt es eine Feier, er würde sich bestimmt freuen, wenn ihr kommt.“
„Ich weiß nicht. Wir sind doch gar nicht eingeladen.“
“Keine Sorge. Ich weiß, dass die beiden es toll fänden, wenn ihr kommt. Sie lieben Ausländer. Und für euch wäre es bestimmt auch spannend. Es ist eine kurdische Hochzeit. Sehr speziell.“
Treffen mit Adrian
Von links nach rechts: Fahranaz, Adrian, Bobak, Amon, Reinhard, Chrissie, Pedro, Niyoosha, Nasreen, Sarmina
Adrian und ich tauschen unsere Kontaktdaten. Wir sagen, dass wir uns melden, wenn wir uns mit unseren Freunden besprochen haben. Als wir uns trennen, meint Fahranaz: „Christi, wenn Reinhard und du zu dieser Hochzeit wollt, könnt ihr gern dahinfahren.“
„Habt ihr denn auch Lust?“
Die Antwort kommt schnell. „Nein, aber für euch könnte das bestimmt ein schöner Abend sein.“
Ich gucke kurz Reinhard an. Mal wieder wortloses Verstehen.
„Fahranaz, wir bleiben natürlich bei euch. Wir sind nicht wegen Adrian hier, sondern wegen euch.“
Sie guckt mich mit großen Augen an. „Bist du sicher, dass …?“
„Yes, we are!“, unterbreche ich sie. „Ihr seid uns am wichtigsten.“
Meine hübsche persische Freundin hat feuchte Augen bekommen. „I love you.“
Wir knuddeln uns und gehen wortlos weiter, bis Fahranaz die Stille durchbricht. „Ich mag ihn nicht.“
„Adrian?“
„Ja.“
„Warum?“
„Ich weiß nicht. Er hat irgendwas an sich.“
Ich komme nicht dazu, lang darüber nachzudenken, da mich die Dorfansicht gefangen nimmt. Die Hauptstraße ist gepflastert nach Vorbild der Römer. Die Häuser sind aus Stein und Lehm gebaut. In den Seitengassen entdeckt man verfallenes Mauerwerk und dunkle Eingänge.
Dass man es hier nachts spuken hört und sieht, wundert mich nicht. Im Hintergrund des Dorfes ragen die braunen Gipfel eines Berges hervor !
Geisterdorf Ghalat
Wir laufen und bestaunen die pittoresken Häuserfronten und Geschäfte.
Seightseeing
Dorfhaus
Dorfhaus
LadenlokalIn einem Laden gibt es gehäkelte Schuhe, die nicht nur traditionell, sondern auch einzigartig hübsch und modern sind.
Am liebsten würde ich mir welche kaufen. Aber ich höre Reinhards Stimme schon hinter mir, bevor ich den ersten Schuh in die Hand nehmen kann. „Denk an das Gepäck.“

Schuhe

Grrr, ja, ich denke an nichts anderes. Fahranaz ist heute besonders gut aufgelegt und fröhlich. Mitten im Dorf üben Sie und Amon Kampfschritte. Dabei ist dieses Wahnsinnsfoto entstanden.
Fahranaz fliegt
Da möchte man sich sofort zum Kung Fu Training anmelden, oder?

Mutter Samira hat sich derweil bei mir eingehakt. Ich fühle mich unheimlich wohl und von der gesamten Familie angenommen. Auch Reinhard wurde adoptiert. Er und die Männer unterhalten sich angeregt. Worüber? Das weiß ich nicht. Aber dass es ihm gut geht, das sehe ich selbst aus hundert Metern Abstand.

Als wir das Ende des Dorfes erreicht haben und vor einem bewaldeten Stück Natur stehen, fragt Reinhard: „Und jetzt?“
Berg und Wald
„Jetzt wandern wir zu einem schönen Platz“, sagt Amon. Er und Jahan bilden die Vorhut. Wir Frauen kund Reinhard trippeln hinterher. Nach 300 Metern Aufstieg über unebenen Boden erreichen wir ein kleines Plateau mit einer Bank. Sarmina steuert zielstrebig auf die Bank zu. Ihr Rücken schmerzt. Nach kurzem Wortwechsel ist es entschieden. Sie bleibt dort und wartet. Niyoosha will ihr Gesellschaft leisten.
Der Aufstieg wird schwieriger. Baumwurzeln, Steine. Nur wenige Minuten später entscheidet Reinhard, dass er umkehren möchte. Okay. Zu fünft geht es weiter bis zu unserem Ziel, einem kleinen, versteckten Wasserfall. Auch das scheint typisch für den Iran. Überall verbirgt sich ein Idyll.
Wir machen ein paar Fotos, dann beginnen Jahan und Amon sich wie zwei Zehnjährige gegenseitig mit Wasser zu bespritzen.
WasserfallDie gute Laune der Brüder ist ansteckend. Trotzdem bringe ich mich lieber in Sicherheit. Den Miss Wet Dress Contest möchte ich hier nicht bestreiten. 😉
Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir nach unserer Rückkehr unsere Picknicksachen auspacken. Aber nö.
„Wir fahren auf den Berg“, sagt Amon.
„Welcher Berg?“
„Erinnert ihr euch noch an unseren Abschied vor vier Monaten?“
Klar erinnern wir uns. Unser letzter Abend vor vier Monaten. Das war auf dem Darek Mountain mit herrlichem Ausblick über Shiraz. Wir freuen uns, auch wenn die Mägen jetzt schon knurren. Mittlerweile ist das Dorf in tiefe Dunkelheit getaucht und der Gedanke an Geister gar nicht mehr so abwegig.
Nachtcafe
Nachts im GeisterdorfAls wir in den Pickup einsteigen wollen, fragt Fahranaz: „Christi, sollen wir hinten fahren?“
Sie zeigt auf die Ladefläche des Pickups.
„Jaaaaaa! Ich liebe Cabriofahren!“
Gesagt, getan! Mittlerweile ist die Luft ist angenehm abgekühlt. Vier Frauen brüllen ihre Lebensfreude in den Wind, während Amon den Wagen beschleunigt und über die Straße brettert.
Aber seht selbst!

Vor Erreichen der Schnellstraße steigen wir nach innen. Fahranaz deutet auf die Fahrzeugarmaturen und diskutiert mit Amon. Der schüttelt den Kopf. Ob wieder was kaputt gegangen ist an der Kiste?

Endlich kommen wir an. Heute ist es voll. Sehr voll. Autos parken überall am Straßenrand. „Was ist denn hier los?“

“Freitags haben alle frei. In der Woche ist es ruhiger.“

Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. So wie hier sieht es sonst nur in der Umgebung der Cranger Kirmes aus. Vorausgesetzt natürlich, dass keine Schlangen ausgebrochen sind 😉

Ganz Shiraz scheint für heute ein Picknick auf dem Berg machen zu wollen. Auf dem Weg nach oben gibt es zahlreiche überdachte und beleuchtete Picknickstellen, die kostenlos von der Stadt zur Verfügung gestellt wurden. Alles voll. Und nicht nur das. Zwischen den Autos und auf jedem freien Flecken Wiese hat jemand eine Decke ausgebreitet. Teekannen, Grillgut, Obstteller inklusive. Aus manchen Autos dringt laute Partymusik. Puh!

Amon navigiert geschickt den breiten Pickup durch immer engere Zufahrten. Endlich finden wir eine kleine Parklücke. Jahan hat unterwegs noch die dritte Schwester Fahrideh abgeholt. Alle packen mit an. Bastmatte, Decken, Getränke und Snacks sind schnell ausgelegt. Ein paar Halbstarke tanzen bei voll aufgedrehter Mucke vor ihrem Wagen. Doch zum Glück hauen sie schon eine halbe Stunde später bald ab – nachdem sie bei Reinhard ein paar Zigaretten geschnorrt haben. Wir nutzen die Gelegenheit, uns alle besser kennenzulernen, zu essen und um die wunderschöne Nachtaussicht zu genießen.

Fahranaz nachts

Picknick bei Nacht

Über den Dächern Shiraz

Nacht über ShirazZufrieden, satt und hundemüde sammeln wir fast zwei Stunden später unseren Müll und das Geschirr ein. Das hätte ein idealer Abschluss sein können für einen schönen Familientag. Jahan fährt mit Frau, Mutter und den beiden Schwestern los. Amon muss jedoch auf der schmalen Straße den Wagen wenden. Nicht leicht wegen der vielen parkenden Autos. Fahranaz steigt aus und gibt Handzeichen. Aber der Platz zum Wenden ist quasi nicht vorhanden. Es dauert. Der Fahrer vor uns steigt aus und hilft. Fahranaz steigt ein. Nach weiteren drei Minuten ist es geschafft. Amon bedankt sich freundlich bei dem Glatzkopf. Der verzieht sein Gesicht und sagt etwas. Amon bleibt ruhig. Sein Gesicht und seine Stimme verraten jedoch Anspannung. Fahranaz hält es kaum noch auf dem Sitz. Sie kurbelt das Fenster herunter und schimpft. Ach du liebe Güte, was passiert denn jetzt? Der Glatzkopf wird ebenfalls laut. Amon will aussteigen. Sein Gesicht ist aus Eis. Fahranaz hält ihn zurück und brüllt stattdessen mit erhobener Faust etwas aus dem Fenster, das dem Glatzkopf offenbar nicht gefällt.

Der weiß offenbar nicht, was für ein Glück er hat, dass der Schwarzgurtträger im Teak Won Do und die Braungurtträgerin im Kung Fu im Wagen bleiben und an ihm vorbeifahren.

Später erfahren wir, worum es ging. Nachdem Amon sich bei dem Helfer bedankt hat, sagte dieser:

„Wenn man nicht Auto fahren kann, soll man es sein lassen.“

Amon (ruhig): „Wie bitte?“

Glatzkopf: „Kauf dir ein kleineres Auto oder bleib besser zu Hause.“

Amon: „Was ist denn mit dir los? Du sieht doch, wie groß der Wagen ist und wie voll es hier ist.“

Glatzkopf: „Verzieh dich endlich. Du hast die Straße lange genug blockiert.“

Farahnaz: „Verzieh du dich lieber.“

Glatzkopf: „Dein Kerl ist zu blöd zum Autofahren.“

Amon: „Möchtest du, dass ich aussteige?“

Fahranaz hält Amon zurück, dann brüllt sie: „Du bist Abschaum.“

Es werden noch ein paar Beleidigungen hin und hergerufen, dann geht es abwärts. Hinter uns fuchtelt der haarlose Blödmann mit seiner Faust in der Luft.
Der Wagen nimmt Kurs in Richtung Heimat. Alle sind nun wach und die Dialoge werden für uns übersetzt. Jetzt könnte der Abend enden. Mittlerweile ist es nach Mitternacht. Doch dann passiert dies:

Der Motor stottert.
Fahranaz rollt mit den Augen und diskutiert. Dann sehe ich es auch. Der Tank ist leer.

Leerer TankEcht jetzt? Erst halte ich es für einen Scherz. Sicher ist nur die Armaturenanzeige defekt. Aber als Amon den Wagen an den Rand steuert, weiß ich, dass es keiner ist.

„Ich hab ihm dreimal gesagt, dass wir tanken müssen“, sagt Fahranaz. „Amon meinte, der Sprit reicht noch. Aber er kennt den Wagen meines Vaters nicht so gut wie ich“, beschwert sie sich.

Ich steige aus und strecke die Arme aus. „Ist doch super! Wunderschöner Nachthimmel, herrliche Aussicht!“ Ich drehe mich im Kreis, als sei das der herrlichste Ort auf Erden. Nun schmunzelt Fahranaz. Und auch Amon, der gerade noch als personifiziertes schlechtes Gewissen aus dem Wagen geklettert ist, kann schon wieder lächeln. Auch Reinhard bleibt gelassen und freut sich sogar, weil er sich eine Kippe anstecken kann.

Nachts auf dem Highway
Nachts ohne Sprit auf dem Highway

Warten auf HilfeInsgesamt: Alles kein Beinbruch. Amon ruft seinen Bruder an. Der erklärt sich sofort bereit, Sprit zu bringen. Es dauert. Was macht man zur Zeitüberbrückung, wenn man kein Raucher ist? Richtig! Essen! Fahranaz schlachtet eine Melone, die noch vom Picknick übrig geblieben ist. Und ich denke nur: Was für ein verrückter Tag!

Melonensnack bei Nacht
Endlich kommt Jahan. Mit einer großen Flasche, in der sich mal Flüssigwaschmittel befunden haben muss. Darin befindet sich unser Rettung. Doch leider kriegen wir das Benzin aus der Flasche nicht vernünftig  in den Tank gekippt. Ein Trichter fehlt. Kein Problem. Im Iran wird improvisiert. Jahan hat ein Teppichmesser im Wagen. Aus unserer Mülltüte wird eine Plastikflasche gefischt. Eine Minute dauert der Bau des Behelfstrichters. Fertig.

TeichterbauKein Perwoll sondern BenzinFür Jahan und Nasreen lohnt sie Heimfahrt nicht mehr.

„Sie übernachten bei uns“, sagt Fahranaz. Im Iran ist sowas keine große Sache, Wir fahren heimwärts, tanken. Endlich schlafen, denke ich. Mittlerweile ist es nach 02:00 Uhr. Doch es gibt noch Tee. Und nach dem Tee werden alle nochmal richtig wach. Auch ich. Amon kommt aus der Küche und hält etwas hinter seinem Rücken verborgen. Die Attacke auf seinen Bruder erfolgt sogleich. Er zieht ihm die Schlafanzughose hinten auf und kippt eine Schale Wasser hinein.  Reinhard kriegt kaum noch Luft vor Lachen, als die Brüder sich jagen. Der eine mit nasser Hose, der andere mit nassem Shirt. Mittlerweile hat sich auch Fahranaz bewaffnet, denn Amon rennt im Kreis um die Küchentheke, in der Hand hält er eine Sprühflasche. Bei jedem Stopp regnet ein Nebel auf Fahranaz. Die lässt sich das natürlich nicht gefallen und schnappt sich eine Müslischale mit Wasser …

Nacht ohne Ende

Wasserschlacht

Reinhard lacht über Wasserschlacht

WasserschlachtWir sind im Irrenhaus und es ist wunderbar darin. Vor allem, weil wir und Nasreen nur Zuschauer bei diesem heiteren Schauspiel sind.  Dann zeigt Amon Ermüdungserscheinungen. „Okay“, japst er. „Finish. Good night.“

Reinhard und ich beziehen wieder die Wohnzimmermatratzen. Ich bin so müde wie ein Faultier nach dreitägigem Sportprogramm. Selbst die trockene Luft aus der Klimaanlage ist mir egal. Es ist 03:30 Uhr. Kaum liegen wir, schlafe ich ein. Trotz Krustennase, trotz der trockenen Klimaanlagenluft.

Jetzt könnte der Tag zu Ende sein. Isser aber nicht. Meine Nase beschließt, sich in eine Sprinkleranlage zu verwandeln. Ich werde wach, weil mein Gesicht feucht wird. Scheiße! Das Gefühl kenne ich. Sofort halte ich die Hände vors Gesicht und stolpere im Dunkeln ins Bad. Horror. Ein Schwall Blut klatscht auf die weiße Keramik. Es fließt wie aus einem Wasserhahn.

Ich drehe das kalte Wasser auf und halte mein Gesicht drunter. Dass Reinhard wach wird, ist nicht zu befürchten. Sein Schlaf ist so tief, dass es ihn nicht mal wecken würde, wenn eine Horde Zombies durchs Wohnzimmer rennen würde. Warum ich an Zombies denken muss? Der Blick in den Spiegel lässt sogar noch andere Ideen aufkommen. Ich bin ein Blutbader, ein Vampiropfer, eine Horrorgestalt, ein Strahlenopfer. Immer neues Blut fließt auf Hände und Spülbecken. Mit einer Hand rolle ich etwas Toilettenpapier auf und drücke es auf die Nase. Kopf gerade. Papier voll. Mehr Rolle. Mehr Blut. Mehr Papier.

Zwischendurch scheint es, als versiege der Strom. Doch kaum liege ich mit Zellstoff vor der Nase auf der Matratze, geht es wieder los. Nach einer knappen Stunde bin ich verzweifelt. Ich spucke einen schleimige Brocken geronnenes Blut ins Becken und spüle nach. So kann das doch nicht weitergehen. Brauche ich einem Arzt? Ich überlege, Reinhard zu wecken. Aber was soll der dann machen? Richtig. Nix.

Dann kommt mir die rettende Idee. Eiswürfel. Ob es welche gibt? Zwei riesige Kühlschränke stehen in der Küche. Im zweiten finde ich genau zwei einsame Würfel im Fach. Ich wickele einen in Papier und kühle alle potenziellen Stellen meines Abflussorgans. Und endlich. Die Blutung lässt nach.

Nachts um fünf reinige ich einhändig das Bad. Danach schnappe ich mir den letzten Eiswürfel und lege mich wieder neben Reinhard. Jetzt kann ich schlafen. Doch morgen, das weiß ich, werde ich mich klinisch tot fühlen. 😉

So, ihr lieben Leser. Das war EIN Tag. Könnt ihr euch vorstellen, wie eine ganze Woche in Shiraz aussieht? 😂 Wie und wann wir bei all den vielen Erlebnissen zum Schreiben kommen? Wir wundern uns ja selbst immer wieder. Aber keine Angst. Reinhard hat parallel gearbeitet, so dass ihr schon bald mit einer Fortsetzung rechnen könnt.

 


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12 thoughts on “Adoptiert im Iran”

  1. Sylvia sagt:
    14. September 2019 um 22:14 Uhr

    Das sind ja echt tolle Abenteuer, die Ihr da in und um Shiraz erlebt An einigen Stellen musste ich laut lachen. Ich beneide Euch und hoffe, dass ich nochmal die Gelegenheit haben werde, meine neuen Freunde in Shiraz wiederzusehen.

    Antworten
    1. Reinhard Junge sagt:
      15. September 2019 um 18:08 Uhr

      Alternativ: Wenn der Prophet nicht zum Berg kommen kann, muss der Berg eben zum Propheten … 😉
      Es stimmt schon. Die Menschen in diesem Land sind besonders. Der Iran wird für immer unser Herzensland sein.

      Antworten
  2. Christine sagt:
    8. September 2019 um 23:17 Uhr

    hallo ihr 2,
    mit viel Freude und oft auch Mitgefühl habe ich eure Berichte gelesen. Ich bewundere und beneide euch für eure Erlebnisse!!
    Als ich letzte Woche ein paar Tage in Thüringen war, musste ich an deine (Reinhards) „Rucksackberatung“ für das Wandern mit Schülern auf Goethes Spuren denken… und jetzt wagst du solche Reisen…
    das Leben hält so viele Überraschungen bereit, wenn man so offen ist, wie ihr!
    Ganz lieben Gruß von Christine

    Antworten
    1. Reinhard Junge sagt:
      9. September 2019 um 10:04 Uhr

      Auf Heines (!) Spuren 10 Tage durch den Harz zu reisen, war schön, manchmal etwas chaotisch, aber auch ohne Internet und Handys halb so wild – zumal meine tolle Kollegin Christa und ich eine wunderbare Truppe leiten durften. Die jetzige Tour hätte ich ohne Chrissie nie gewagt. Offen? Ja. Zumal die Alternative darin bestandenh hätte, auf der Fernsehcouch zu verrosten und zu verfetten. Aber dazu bin ich doch noch nicht alt genug. 😉

      Antworten
      1. Bina sagt:
        9. September 2019 um 10:46 Uhr

        So alt kannst du gar nicht werden, Reinhard, als dass dir das passieren könnte. 😄⭐

        Antworten
        1. Reinhard Junge sagt:
          9. September 2019 um 15:51 Uhr

          😊

          Antworten
  3. Bina sagt:
    3. September 2019 um 22:44 Uhr

    Oh – und Reinhard – du schaust aus wie eine echte graue Eminenz.
    Und das Matriarchat ist ja sichtlich voll im Kommen …
    Great. Have a lot of fun together 🙂

    Antworten
    1. Reinhard Junge sagt:
      4. September 2019 um 17:39 Uhr

      Schmeichlerin! Und über das Matriarchat müssen wir nochmal reden! 😉

      Antworten
  4. Bina sagt:
    3. September 2019 um 22:37 Uhr

    Hallo ihr 2 lieben Menschen!
    „Hach, das Leben ist schön!“, dachte ich, während ich diesen Beitrag las. Und ja, bitte ganz schnell: Fortsetzung!
    Selbst bin ich aus dem Urlaub wieder da, und finde es unglaublich nachhaltig, mich an euch dran zu hängen, dadurch immer wieder auf Reisen gehen zu können und neue Menschen kennenzulernen. Ohne Klimagedönsgewissen und so weiter.
    Im übrigen sind in diesem Bericht die Fotos so richtig prima, weil sie im wahrsten Sinne bewegt und bewegend sind. Einfach schöööööööööön 🙂
    Habt es ganz gut!
    Liebe Grüße, Bina

    Antworten
    1. Reinhard Junge sagt:
      4. September 2019 um 17:43 Uhr

      Chrissie ist nicht nur Organisationsgenie, sondern hat auch ein Auge für gute Fotos. Ich begnüge mich da gern mit der Rolle als Nebendarsteller …

      Antworten
  5. Heidi und Bodo sagt:
    1. September 2019 um 20:02 Uhr

    Liebe Christiane, lieber Reinhard,

    einen schönen guten Abend nach Isfahan!
    Was für ein Tag, den Ihr in Shiraz mit Euren Freunden verlebt habt! Auch kleinere Pannen und unvorhergesehene Dinge werden locker und mit einem Lächeln „abgearbeitet“, es wird nicht auf die Uhr gesehen, einfach den Moment gemeinsam und fröhlich genießen! Familienglück! Die Freude steht Euch ins Gesicht geschrieben! Wunderbar, dass dieses Gefühl auf beiden Seiten beruht und Ihr mittlerweile „adoptiert“ seid!
    Wir sind immer wieder erstaunt, wie Ihr, trotz der ausgefüllten Tage, Zeit für den Blog findet und alle interessierten Leser auf die Freundschaftsbrücke mitnehmt!
    Schon sehr oft haben wir Eure ersten Berichte vom Iran, dem Wesen der Iraner und von der Geschichte einer Freundschaft in Shiraz gelesen. Das geht ans Herz.

    Deine Freundin Farahnaz, liebe Christiane, hat eine ganz besonders herzliche Ausstrahlung; Ihr versteht Euch bestens, das freut uns!
    Wir haben rein interessehalber mal nachgelesen, welche Bedeutung ihr Vorname hat: Farah = Freude/die Glückliche, naz = liebevoll! Aus der Entfernung sagen wir: Das passt zu 100 Prozent!

    Das nächtliche Erlebnis war kein schöner Abschluss; vielleicht durch die Klimaanlage begünstigt.

    Alle guten Wünsche für Eure Weiterreise Richtung Heimat!
    Guten Abend und viele Grüße!

    Antworten
    1. Reinhard Junge sagt:
      4. September 2019 um 17:49 Uhr

      Ja, wir haben Shiraz nur mit ein paar Tränchen verlassen können. Und bevor wir bei Unserem Freund in Teheran gelandet sind, haben wir zwei Nächte in der schwärzesten Stadt des Iran verbracht. Ein Erlebnis der besonderen Art. Bericht folgt!

      Antworten

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